In der Tischlerwerkstatt des Berufsbildungszentrums wurden die Besten geehrt (von rechts): Keno Bohlen (Großefehn), Moritz Heilemann (Aurich), Tammo Suntken (Blomberg) und Marek Ferdinand (Wiesmoor).
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19 neue Tischler freigesprochen

Handwerkskammer für Ostfriesland erhebt Auszubildende in den Gesellenstand und verabschiedet Fachpraktiker für Holzbearbeitung.

stfriesland. In der Handwerkskammer für Ostfriesland (Aurich) wurden in einer kleinen Feier 19 Tischler und ein Fachpraktiker für Holzverarbeitung im Beisein von Verwandten und Bekannten verabschiedet. Gratulationen überbrachten vom Prüfungsausschuss Roland Böning und Sonja Hinz sowie Lehrwerksmeister Uwe Herzich. „Gute Handwerker werden immer gebraucht“, versprach die Prüfungsausschuss-Vorsitzende Sonja Hinz den neuen Tischlergesellen beste Berufsperspektiven.

Um das Handwerk auszuüben, bedürfe es nicht nur eine Menge Talent und Fachwissen, sondern auch den Willen, hundertprozentige Arbeit zu leisten. „Ohne Pünktlichkeit, Genauigkeit und Flexibilität könne man im Berufsleben nicht bestehen“, ermahnte die Lehrerin der Berufsbildenden Schule in Wittmund. Besonders der technische Fortschritt, die Entwicklung neuer Werkstoffe und Bauvorschriften sowie der sich verändernde Geschmack der Kunden stellten die Tischler vor großen Herausforderungen. Sich fortzubilden sei in dem Gewerk unerlässlich, verwies Sonja Hinz auf die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten beispielsweise zum Meister, Gestalter im Handwerk, Betriebswirt oder Ingenieur für Holz und Kunststofftechnik.

Vier Tischlergesellen wurden aufgrund ihrer guten praktischen Leistungen besonders geehrt: Moritz Heilemann (Aurich) und Keno Bohlen (Großefehn) von der Tischlerei Otto Müller in Aurich, Marek Ferdinand (Wiesmoor) von der Tischlerei Rüdiger Jochens in Friedeburg und Tammo Suntken (Blomberg) von der Tischlerei Suntken GmbH in Aurich.

Während des praktischen Teils mussten die Prüflinge ein selbst geplantes Werkstück fertigen. Es musste je nach Schwierigkeitsgrad an vier bis fünf Arbeitstagen hergestellt werden. Grundlage hierfür war eine Zeichnung, die vom Prüfungsausschuss abgenommen wurde. Eine weitere Arbeitsprobe und ein 30-minütiges Fachgespräch rundeten die praktische Prüfung ab.

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Besonderes stressresistent zeigte sich dabei Moritz Heilemann (Aurich). Der 19-Jährige baute ein Phonomöbel mit vielen Extras. So lässt sich der Schallplattenspieler von einer mittig angebrachten Klappe verdecken. Der AC/DC-Fan baute den Schrank aus Eiche und Schichtstoff für den Eigenbedarf. Die großen schwarzen Musikscheiben aus Vinyl seien bei der Jugend wieder im Kommen, berichtete er. Vorerst will er in der Tischlerei Otto Müller (Aurich) als Geselle weiterarbeiten und später vielleicht ein Studium im Bereich „Design“ angehen.

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Keno Bohlen aus Bagband in Großefehn, der im gleichen Betrieb gelernt hat, entschied sich für einen Schreibtisch aus Eiche. Der 20-Jährige wollte etwas Wertiges „fürs spätere Leben“ bauen. Der Clou an dem Stück ist ein abschließbares Extrafach für Wertsachen in einer Schublade. Das sei der Prüfungsvorgabe geschuldet, vier bewegliche Elemente anzubringen. Wobei am Korpus ein Schubkasten und eine Tür verbaut werden sollten. Aus angelieferten Stämmen fertigte er Leisten an, die er verleimt zu einer Tischplatte zusammensetzte. Vielleicht sitzt er später als Meister an seinem Tisch.

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Marek Ferdinand aus Wiesmoor fertigte einen Waschtisch aus Eiche mit Naturwaschbecken im Landhausstil als Stollenmöbel. „Die Stabilität herzustellen, die Spaltmaße einzuhalten und es fachlich richtig anzugehen, war für mich die Herausforderung“, berichtete der 20-Jährige von dem Korpus, der auf vier senkrechten Stollen und einer Rahmenkonstruktion besteht. Er wolle in der Tischlerei Rüdiger Jochens (Friedeburg) als Geselle weiterarbeiten.

Tammo Suntken aus Blomberg wird seinen alten Schrank durch sein neues Sideboard aus heller Eiche und dunkler Mooreiche austauschen. Auch er entschied sich, etwas mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad zu bauen. Besonders die Zinken- und Gratverbindungen am Korpus hätten sein gesamtes handwerkliches Geschick gefordert, erzählte der 19-Jährige. Ein Geheimfach in der Schublade mit Kulissenauszug und eine Sideboard-Miniaturausgabe runden sein Werkstück ab. Im elterlichen Betrieb in Aurich wird er weiter als Geselle arbeiten. Später plant er seinen Meister anzugehen.

 

Die Tischlerausbildung haben bestanden: Luisa Hasselhorn aus Schortens und Maurice Janssen aus Wittmund (beide Tischlerei Fuchs GmbH, Friedeburg); Dominik Willers aus Aurich und Sven Duitsmann aus Emden (beide Kreisvolkshochschule Aurich gGmbH, Aurich); Leon Dononelli aus Rhauderfehn (Stührenberg GmbH, Rhauderfehn); Steven Teschner aus Aurich (Rewert Hinrichs GmbH, Aurich); Carsten Vetter aus Leer, Tobias Stapf aus Rhauderfehn, Arkadius Woloszczak aus Detern und Ulrich Heykants aus Moormerland (alle Berufsfortbildungswerk Gemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbH (bfw), Leer); Benjamin Falticko aus Wiesmoor (Fensterbau Waltke GmbH, Friedeburg); Felix Berger aus Emden (Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gGmbH, Emden); Hendrik van der Wielen aus Wangerland (Tischlerei Jörg Rehmet, Wangerland); Daniel Ackermann aus Großefehn (Stadt Aurich); Nino Knoop aus Eversmeer (Tischlermeister Hardwig de Groot, Großheide).

Die Prüfung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung hat Keno Uphoff aus Osteel bestanden. Er lernte bei der Kreisvolkshochschule Norden gGmbH (Norden).


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