Präsident Albert Lienemann (l.), Arbeitgeber-Vizepräsidentin Imke Hennig (2.v.r.) sowie Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs (r.) gratulierten Dirk Bleeker zum stellvertretenden Hauptgeschäftsführer. ©HWK/W.Feldmann

Dirk Bleeker ist neuer Vizechef

Die Vollversammlung wählt neuen stellvertretenden Hauptgeschäftsführer

Ostfriesland. Die Vollversammlung der Handwerkskammer für Ostfriesland hat am Montag (17.06.) im Hotel „Köhlers Forsthaus“ in Aurich den bisherigen Abteilungsleiter der Berufsbildung, Dirk Bleeker (38), einstimmig zum neuen stellvertretenden Hauptgeschäftsführer gewählt. Er tritt damit zum 1. Juli in die Fußstapfen von Jörg Frerichs, der zum Jahresbeginn die Hauptgeschäftsführung übernommen hat. „Der Übergang ist sehr reibungslos gelaufen. Dat löppt!“, zeigte sich Präsident Albert Lienemann mit dem Wechsel der Führungsspitze zufrieden.

Das Parlament des Handwerks tagt zweimal im Jahr und setzt sich aus 16 Vertretern der Arbeitgeberseite und acht Vertretern der Arbeitnehmerseite zusammen. Zur Tagung waren neben dem Gremium die Geschäftsführer der regionalen Kreishandwerkerschaften, die Vorsitzenden der Unternehmerfrauen des Handwerks sowie weitere Ehrengäste gekommen.

Dirk Bleeker ist seit Jahresbeginn für das Aus- und Weiterbildungswesen, das Sachverständigenwesen und die Rechtsberatung der Handwerkskammer verantwortlich. Der Auricher ist verheiratet und hat zwei Kinder. Geboren in Aurich, wuchs er in Emden auf, wo er auch die Schule besuchte. Seine Wehrpflicht leistete er in der Blücherkaserne in Aurich und in Brockzetel ab. Anschließend studierte er in Augsburg und Osnabrück Rechtswissenschaften. Sein Referendariat absolvierte er am Oberlandesgericht in Oldenburg. Nach ersten Berufserfahrungen als angestellter Rechtsanwalt in Osnabrück nahm er 2012 eine Stelle als Referent der Aus- und Weiterbildung bei der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg an. Der Vorstand und Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs wünschten ihm viel Erfolg für seine neue Aufgabe.

Zur Wirtschaftslage des ostfriesischen Handwerks berichtete Jörg Frerichs von einer anhaltend positiven konjunkturellen Entwicklung sowie einem Trend hin zu Betriebsgründungen. So ist der Bestand der eingetragenen Mitgliedsbetriebe von 2017 auf 2018 um 38 Unternehmen auf 5.245 Betriebe gewachsen. Als weiteren Anreiz für Unternehmensfortführungen und -neugründungen nannte er die im ersten Quartal 2019 beschlossene Verlängerung der niedersächsischen Meisterprämie bis 2020 in Höhe von 4.000 Euro. Flankiert wird diese Entwicklung durch die Bestrebungen der Landesregierung, eine Meistergründungsprämie einzuführen. Die Interessenvertretung werde alles daran setzen, die Meisterausbildung auch weiterhin in den Fokus der Landesregierung zu setzen, kommentierte Frerichs und weiter: „Das ostfriesische Handwerk ist und bleibt eine wichtige Säule im Mittelstand.“

Die regionale Gesamtwirtschaft steckte 2018 aber auch Rückschläge ein, die das Handwerk als Zulieferer zur Industrie kompensieren müsse, erklärte Frerichs. Ungewiss sind die Auswirkungen der Verlegung des VW-Produktionsstandortes des in Emden gefertigten Passats nach Tschechien. Allerdings könnten die zukünftige Fertigung von E-Kleinwagen, die Herstellung von anderen Limousinen und der eventuelle Bau eines Batteriewerks zur Batteriezellenfertigung in Emden sich positiv für den Wirtschaftszweig auswirken. Damit einhergehend sind „die neuen Förderabsichten des Bundeswissenschaftsministerium als Chance zu sehen“, sagte Frerichs. Es sollen bis zu einer Milliarde Euro in Batterieforschungsprojekte investiert werden.

Als weiteren Punkt stand der Jahresabschluss 2018 auf dem Programm, bestehend aus der Bilanz, der Erfolgs- und Finanzrechnung sowie dem Lagebericht. Helge Valentien, Leiter des Finanzmanagements, stellte die Eckdaten des Zahlenwerkes vor. Im Ergebnis verfügt die Handwerkskammer über einen stabilen Haushalt sowie eine positive Ertragslage, hieß es.

Mit der Verabschiedung einer Änderungsanordnungssatzung zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung im Ausbildungsberuf „Land- und Baumaschinenmechatroniker/in“ sowie einer Resolution „Handwerk für ein weltoffenes Deutschland“ schloss die Vollversammlung ihre Tagesordnung ab.

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