Vor etwas mehr als einem Jahr hat Thorsten Tooren (l.) die Führung der KH LeerWittmund übernommen. Nun wechselt er zum Bauverein. Der stellv. Kreishandwerksmeister Friedrich Lüpkes bedauert den Weggang.© KH LeerWittmund

Hoffnungsschimmer für Kreishandwerkerschaft

Die angeschlagene Dachorganisation könnte doch noch gerettet werden. Dennoch: Chef Thorsten Tooren verlässt KH zum 1. Februar 2020.

Ostfriesland. Der Rechtsanwalt Dr. Alexander Naraschewski hatte bei der kürzlich veranstalteten Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft LeerWittmund gute Nachrichten im Gepäck. Nach Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters besteht die Chance, die Kreishandwerkerschaft im Zuge eines Insolvenzplanverfahrens zu sanieren, heißt es in einer Mitteilung. Er wolle die Insolvenzgründe beseitigt und die Kreishandwerkerschaft auf eine solide finanzielle Basis stellen, damit sie ihre Aufgaben auch zukünftig wahrnehmen kann. Dazu werden in den nächsten Wochen Gespräche mit den Gläubigern und den weiteren Beteiligten geführt.

Gleichzeitig informierte der Vorstand über personelle Veränderungen. So wird sich Geschäftsführer Thorsten Tooren (48) beruflich neu orientieren. Zum 1. Februar übernimmt der gebürtige Weeneraner eine neue Stelle als kaufmännischer Vorstand des Leeraner Bauvereins. Er tritt damit die Nachfolge von Stefan Kermann an. Tooren war seit Oktober 2018 als KH-Geschäftsführer tätig. Die Ursachen, die zum Insolvenzantrag geführt haben, seien, so Kreishandwerksmeister Jan Denkena, weit vor dessen Amtsantritt entstanden. Tooren habe konsequent und umsichtig die richtigen und notwendigen Entscheidungen getroffen, stets in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Vorstand. Die Kreishandwerkerschaft hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Ihr war ein Vorzeigeprojekt zum Verhängnis geworden, in welchem ausländische Jugendliche eine Ausbildung im Handwerk absolvierten. Aufgrund fehlender Dokumentationen forderte die Agentur für Arbeit einen hohen sechsstelligen Betrag zurück. Der KH LeerWittmund gehören 15 Innungen mit rund 500 Meisterbetrieben an. Als eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts sind die Innungen nicht von der Insolvenz betroffen.

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