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Ausbildungszahlen verbuchen gutes Plus

Im Beritt der Handwerkskammer für Ostfriesland wurden rund 53 neu abgeschlossene Lehrverträge mehr gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.

21. August 2023

Ostfriesland. Das ostfriesische Handwerk sendet zum Ausbildungsstart 2023 positive Signale. Denn die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer für Ostfriesland verzeichnete zum Stichtag 1. August insgesamt 784 neue Ausbildungsverträge. Das sind 53 mehr als im Vorjahr 2022 (731 Verträge) und somit ein Plus von etwa 7 Prozent. Insgesamt 2.339 junge Menschen in rund 1.493 Lehrbetrieben absolvieren derzeit im Beritt der Handwerkskammer in allen vier Lehrjahren eine berufliche Ausbildung. Davon sind 481 weiblich. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die wir vor allem dem Engagement unserer Betriebe zu verdanken haben, die ordentlich die Werbetrommel beim Nachwuchs rühren“, betont Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs. Darüber hinaus sei dies auch nur eine aktuelle Wasserstandsmeldung. Erfahrungsgemäß erhöhe sich die Zahl im Laufe der kommenden Wochen noch einmal, da ein Ausbildungsbeginn bis in den Herbst hinein möglich sei.

Beim Blick auf die Entwicklung der Zahlen in den einzelnen Gewerken gibt es einige, die besonders hervorstechen. So können sich die Elektroniker im Ausbildungsjahr 2023 mit einem Plus von 12 Verträgen über 71 neue Berufsstarter freuen (Vorjahr: 59). Knapp dahinter folgen die Dachdecker, die sich um 8 Stellen auf 24 Auszubildende (Vorjahr 16) gesteigert haben. Und auch die Feinwerkmechanikerinnen und -mechaniker können einen Zuwachs von 13 neuen Azubis verbuchen. Damit wurden in diesem Jahr 7 Verträge mehr abgeschlossen (Vorjahr 6).

Ganz anders sieht es hingegen im Kfz-Bereich aus. Das eigentlich ausbildungsstarke Gewerk muss in diesem Jahr einen Abwärtstrend hinnehmen. So starteten im Sommer 93 Jugendliche ihre Lehre. Das sind 20 Auszubildende weniger als noch im Vorjahr (113). Und auch im Baugewerbe ist ein leichter Rückgang der Azubis zu spüren. 63 neue Maurer/innen haben am 1. August ihre Ausbildung gestartet. Somit wurden 6 Verträge weniger abgeschlossen (Vorjahr: 69). Ähnlich sieht es im Fliesenlegerhandwerk aus. 5 neue Lehrlinge wurden eingestellt. Das ist ein Minus von 5 Ausbildungsverträgen (Vorjahr 10). „Das Baugewerbe hat derzeit insgesamt zu kämpfen. Durch die gestiegenen Zinsen sowie Baukosten sind viele Aufträge weggebrochen. Dementsprechend sind vermutlich viele Betriebe vorsichtig bei der Einstellung neuer Auszubildenden“, erklärt Frerichs.

Und auch wenn die Ausbildungszahlen in diesem Jahr wieder leicht gestiegen seien, bliebe bei der Nachwuchsgewinnung und der damit zusammenhängenden Fachkräftesicherung noch viel zu tun. „Eine Karriere im Handwerk steht für eine zukunftssichere Perspektive, eine sinnstiftende Tätigkeit und für einen riesigen Schatz an Entwicklungsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass diese Botschaft auch bei den Schulabgängerinnen und Schulabgängern und ihren Eltern ankommt“, macht Frerichs deutlich. Eine gute Berufsorientierung an Schulen sei dabei Teil der Lösung, ebenso betriebliche Praktika. Beides in Kombination würde den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten und damit berufliche Perspektiven aufzeigen sowie einen nachhaltigen Einblick in die Arbeitswelt verschaffen.

Wer sich über die Karrieremöglichkeiten in einem der über 65 Ausbildungsberufe, die das Handwerk in der Region anbietet, informieren möchte, kann sich bei der Ausbildungsberatung der Handwerkskammer melden. Ansprechpartner ist Jörg Harms. Er ist telefonisch unter 04941 1797-77 erreichbar.

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