Das Präsidium der Handwerkskammer bestehend aus Präsident Albert Lienemann (v.l.), Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs, Vizepräsidentin Imke Hennig und Vizepräsident Jörg Klein führte souverän durch die diesjährige Frühjahrsvollversammlung.
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Handwerk fordert Planungssicherheit

Vollversammlung tagt zur Frühjahrssitzung. Kammerpräsident kritisiert die wochenlange Debatte um das neue Heizungsgesetz.

20. Juni 2023

Ostfriesland. Die Vollversammlung ist das oberste Organ und wichtigster Entscheidungsträger der Handwerkskammer für Ostfriesland und kommt zwei Mal im Jahr zu einer ausführlichen Sitzung zusammen. Die 24 gewählten, ehrenamtlichen Mitglieder setzen sich zu zwei Dritteln aus selbstständigen Handwerkern und zu einem Drittel aus Arbeitnehmern zusammen, die die rund 5.600 Betriebe im Beritt der Handwerkskammer repräsentieren. Die diesjährige Frühjahrsversammlung fand am gestrigen Montag erstmalig in den neuen Räumlichkeiten der Handwerkskammer statt, die nach fast zweijähriger Bauphase nun so gut wie fertiggestellt sind. 

Kammerpräsident Albert Lienemann eröffnete die Sitzung und zog in seinem Bericht ein weitestgehend positives Fazit zur aktuellen wirtschaftlichen Lage des regionalen Handwerks. „Trotz teilweise großer Unterschiede zwischen den Gewerken erleben wir insgesamt eine Branche, die sich robust gegenüber Problemen wie Energieknappheit und steigender Inflation zeigt“, so Lienemann. Viele der Betriebe würden zufrieden auf ihre Geschäftslage und wieder etwas positiver in die Zukunft blicken – das sei die zentrale und positive Nachricht der diesjährigen Frühjahrskonjunkturumfrage. Umso ärgerlicher sei das politische Gerangel der Bundesregierung um die Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG) gewesen. Die wochenlange Debatte um das neue Heizungsgesetz habe nur für erneute, unnötige Verunsicherung gesorgt. Und das nicht nur auf Seiten der Betriebe, sondern auch auf Seiten der Verbraucher. „Das die Bundesregierung in diesem Punkt mittlerweile eine Einigung erzielen konnte, war ein dringend notwendiger Schritt. Wichtig ist jetzt aber auch, dass auf Grundlage der Beschlüsse zeitnah ein konkretes Gesetz auf den Weg gebracht wird, damit alle Seiten wieder mehr Planungssicherheit erhalten“, betonte der Präsident. Zum Abschluss seines Berichtes freute er sich außerdem mitteilen zu können, dass der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, seine Teilnahme als Festredner bei der diesjährigen Meisterfeier, die am 25. September im Energie- und Erlebniszentrum (EEZ) in Aurich ausgerichtet wird, zugesagt habe. 

Als weiterer Tagesordnungspunkt stand der Jahresabschluss 2022 auf dem Programm, bestehend aus der Bilanz, der Erfolgs- und Finanzrechnung, dem Anhang zur Bilanz sowie dem Lagebericht. Helge Valentien, Leiter des Finanzmanagements, stellte die Eckdaten des Zahlenwerkes vor. Im Ergebnis verfügt die Handwerkskammer über einen stabilen Haushalt sowie eine positive Ertragslage. Die Vollversammlung entlastete den Vorstand und die Geschäftsführung einstimmig. 

Mit der Verabschiedung der Anordnungssatzungen zur Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung in den Ausbildungsberufen „Elektroniker/in“ in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, „Elektroniker/in“ für Maschinen und Antriebstechnik und „Land- und Baumaschinenmechatroniker/in“ schloss die Vollversammlung ihre Tagesordnung ab. 

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