Sie setzen sich gemeinsam für den Fortbestand des verminderten Mehrwertsteuersatzes ein: Die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (v.l.) und Konditor Jörg Tapper.
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Konditoren plagen Zukunftsängste

Die ostfriesischen Betriebe sehen sich durch die geplante Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent in ihrer Existenz bedroht.

15. November 2023

Ostfriesland. Die ostfriesischen Konditoren schlagen Alarm. Denn nach den Plänen der Ampelregierung soll der aktuell geltende Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent zum 1. Januar 2024 zurück auf 19 Prozent angehoben werden. Konditormeister Jörg Tapper, Mitglied im Vorstand des deutschen Konditorenbundes und Inhaber des Café ten Cate in Norden, traf sich deshalb kürzlich zum Gespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann. Gemeinsam wollen sie auf die Sorgen und Nöte der Konditoren aufmerksam machen und sich für die Beibehaltung der sieben Prozent Regelung einsetzen. Tapper sieht mit der Erhöhung der Steuer große Probleme auf seine Branche und die dazugehörigen Betriebe zukommen und fürchtet um die Kaffeehauskultur. „Cafés, Bäckereien und auch Restaurants sind ein Treffpunkt der Kultur und Orte des Glücks. Sie sorgen für Gemütlichkeit und dafür, dass unsere Innenstädte mit Leben gefüllt sind“, so Tapper. Das Ganze müsse aber auch bezahlbar bleiben – und zwar für alle, schließlich habe jeder ein Stück Erholung verdient. „Die Städte in den ländlichen Regionen drohen zunehmend zu verwaisen. Wir erhalten landauf und landab Hilferufe“, bekräftigte Gitta Connemann die Aussagen des Konditormeisters. Zudem hätten viele Konditoreien noch mit den Nachwirkungen der Coronapandemie zu kämpfen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer wäre ein zusätzlicher „Brandbeschleuniger“.

Der verminderte Steuersatz gilt seit dem 1. Juli 2020 und wurde seinerzeit im Zuge der Corona-Pandemie auf das derzeitige Niveau abgesenkt. Aufgrund des Ukraine-Krieges und der dabei stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise wurde die Laufzeit nochmals bis Ende 2023 verlängert. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte überdies während des Wahlkampfes 2021 versprochen, dass der Steuersatz von sieben Prozent beibehalten werden soll. „An dieses Versprechen wollen wir ihn erinnern. Die Coronazeit, die signifikant gestiegenen Preise sowie die anhaltende Inflation haben unseren Betrieben ohnehin schon viel abverlangt. Es wird Zeit, dass allmählich wieder Ruhe in unsere Branche einkehrt“, betont Tapper.

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