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Ostfriese fährt seinen Konkurrenten davon

In der Handwerkskammer traten die fünf besten Gesellen im Kfz-Handwerk des Jahrganges 2022/2023 aus Niedersachsen gegeneinander an.

24. Oktober 2023

Ostfriesland. Nach gut zwei Jahren hat es beim „Landeswettbewerb Niedersachsen zur Deutschen Meisterschaft im Kfz-Handwerk – German Crafts Skills“ wieder ein Ostfriese an die Spitze geschafft. Der 27-jährige Henning Janssen aus Rhauderfehn fuhr seinen Konkurrenten buchstäblich davon und sicherte sich mit 525 von 600 möglichen Punkten den ersten Platz. Damit erarbeitete er sich ein Ticket für den Bundeswettbewerb am 10. November in Hamburg. Janssen hat seine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker bei der K&E Automobile GmbH in Ostrhauderfehn absolviert und diese im Sommer – nach verkürzter Lehrzeit – erfolgreich abgeschlossen. Den zweiten Platz belegte Phillip Vahl (21) aus Diepholz von der Wittkötter Automobile GmbH & Co. KG in Barver. Dritter wurde Christian Beier (23) aus Ganderkesee. Er wurde ausgebildet in der Andreas Mester Kfz.-Werkstatt in Delmenhorst. 

Angetreten waren die insgesamt fünf Kontrahentinnen und Kontrahenten aus ganz Niedersachsen in der Kfz-Lehrwerkstatt des Berufsbildungszentrums (BBZ) der Handwerkskammer für Ostfriesland. Sie hatten zuvor ihre Lehre als Beste im Jahrgang 2022/2023 abgeschlossen und damit den Kammersieg in ihren Bezirken errungen. Nun galt es den oder die Beste aus ganz Niedersachsen zu ermitteln. Dafür hatte Lehrwerksmeister Holger Wulf eigens sechs Stationen aufgebaut, an denen die jungen Kfz-Mechatroniker ihr Können beweisen mussten. An jeder Station hatten sie 20 Minuten Zeit, die nicht alltäglichen Werkstattaufgaben zu lösen. Es galt nicht nur die Defekte am Auto zu ermitteln, sondern diese unter hohem Zeitdruck und der Aufsicht von verschiedenen Prüfern zu beheben. Dabei durchliefen die Prüflinge die Bereiche Klimaanlage, Motorsteuerung, elektronische Signale, Frontkamera, Datenbus und Hochvoltsystem. Pro Station konnten 100 Punkte erlangt werden. Die Ausrichter des Wettbewerbs zeigten sich mit dem technisch anspruchsvollen Niveau sehr zufrieden. „Im Wesentlichen brauchten die Prüflinge Diagnose- und Systemkompetenz, um bei den vielfältigen Aufgaben zu punkten und lagen damit auf einem sehr guten, gehobenen Niveau“, erklärte Thorsten Brändle, Technischer Berater des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen. Der Landesinnungsverband organisierte den Wettkampf gemeinsam mit dem BBZ. 

Sieger Henning Janssen, der schon von klein auf gemeinsam mit seinem Vater an Autos bastelte, fielen die Aufgaben nicht allzu schwer. „Ich habe mich im Vorfeld gut vorbereitet. Und vom Umfang her war es ähnlich wie in der Gesellenprüfung, nur das man wesentlich weniger Zeit hatte“, erzählte er. Einzig die Station, an der es um den Fehler an einer Klimaanlage ging, habe ihn etwas ins Schwitzen gebracht. „Die eigentliche Herausforderung daran war, festzustellen, dass der Außentemperaturgeber einen Defekt hatte“, so Janssen. 

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Die Platzierungen der Kraftfahrzeugmechatroniker/innen im Abschlussjahrgang 2022/2023 

1. Platz: Henning Janssen (27) aus Rhauderfehn von der K&E Automobile GmbH in Ostrhauderfehn / Handwerkskammer für Ostfriesland. 

2. Platz: Phillip Vahl (21) aus Diepholz von der Wittkötter Automobile GmbH & Co. KG in Barver / Handwerkskammer Hannover. 

3. Platz: Christian Beier (23) aus Ganderkesee von der Andreas Mester Kfz.-Werkstatt in Delmenhorst / Handwerkskammer Oldenburg. 

4. Platz: Maike Lucas (21) aus Nordhorn vom Betrieb M.A.M Udo Stahnke in Nordhorn / Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. 

5. Platz: Lea Räthe (20) aus Bevern von der Koßmann Servicewerkstatt GmbH in Holzminden / Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen. 

 

BU_Teilnehmer: Sie alle kämpften um den Sieg auf Niedersachsenebene: Die jungen Kfz-Mechatroniker/innen Lea Räthe (v.l.), Christian Beier, Henning Janssen, Maike Lucas und Phillip Vahl. 

BU_Gruppe: Freuten sich über einen gelungenen Wettkampf: HWK-Ausbildungsberater Jörg Harms (v.l.), Werkstattleiter Holger Wulf, die fünf Wettkampfteilnehmer (Mitte), Thorsten Brändle (5.v.r.) und die Prüfer. 

Fotos: HWK/V. Heynen-Bilski

 

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