Johannes Best ist nun im verdienten Ruhestand und hat seine Aufgaben an seinen Nachfolger Uwe Redenius übergeben.
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Wegbegleiter räumt seinen Posten

Nach über 30 Jahren als Weiterbildungskoordinator und stellvertretender Leiter des Berufsbildungszentrums hat sich Johannes Best Ende Juni in den Ruhestand verabschiedet.

4. Juli 2023

Ostfriesland. Wer sich das Ziel gesetzt hat, sich zur Meisterin oder zum Meister im Handwerk weiterzubilden, den treibt vor allem eine Frage um: Was kommt da auf mich zu und wie lässt sich das alles finanzieren? Gut, wenn man dann jemanden hat, der darauf eine Antwort weiß und einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Genau das hat Johannes Best, Weiterbildungskoordinator und stellvertretender Leiter des Berufsbildungszentrums (BBZ) der Handwerkskammer für Ostfriesland in Aurich über 30 Jahre lang gemacht. Unzählige Handwerkerinnen und Handwerker hat er auf ihrem Weiterbildungsweg begleitet und unterstützt. Ende Juni hat sich der 66-Jährige nun in den verdienten Ruhestand verabschiedet und seine Aufgaben als Weiterbildungskoordinator an seinen Nachfolger Uwe Redenius (36) übergeben. 

Der gebürtige Plaggenburger fand im Sommer 1991 nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens den Weg ins Handwerk. Als freier Mitarbeiter war er zunächst auf Honorarbasis im BBZ angestellt und sollte den Ausbau und die Sanierung der Lehrwerkstätten planen und vorantreiben. „Das war gar nicht so leicht, da ich keine konkreten Vorgaben hatte. Also musste ich erstmal ein Konzept ausarbeiten, wie das Ganze hinterher aussehen soll“, sagt er. Ganz nebenbei übertrug man ihm außerdem die Organisation der Schulungen für die Abgasuntersuchung im Kfz-Bereich. „Vor meinem Studium war ich zwölf Jahre lang Zeitsoldat bei der Bundeswehr und konnte dort Erfahrungen im Bereich der Fahrzeugtechnik sammeln. Deswegen war das Thema nicht völlig fremd für mich “, erzählt Best. 

Ganze 15 Monate dauerte der Umbau der Werkstätten. Von dem Ergebnis sowie seinem Organisationstalent waren seine Vorgesetzten so begeistert, dass man ihm schließlich eine Festanstellung anbot. „Das war eine große Erleichterung, da ich zu der Zeit schon Vater von zwei Söhnen war und ein festes Einkommen einen etwas ruhiger schlafen lässt“, erinnert er sich. Der Schwerpunkt seiner Aufgaben verlagerte sich dann nach und nach auf die Koordination und Organisation der Meisterkurse. 

Mit der Beratung der Interessentinnen und Interessenten der verschiedenen Lehrgänge, über die Akquise von Dozentinnen und Dozenten bis hin zum Qualitätsmanagement war er in einem breiten Aufgabenfeld unterwegs. „Dadurch habe ich ein ganz anderes Verständnis für die unterschiedlichen Gewerke und vor allem für die hohen Anforderungen an die angehenden Meisterinnen und Meister bekommen“, so der stellvertretende BBZ-Leiter. Das sei vor allem dann hilfreich gewesen, wenn jemand bei ihm gesessen habe, der mit sich und der Weiterbildung haderte. Er habe dann immer versucht, die entsprechende Person wieder aufzubauen und ihr etwas mit auf den Weg zu geben. „Wenn der- oder diejenige es am Ende geschafft hat, war das ein tolles Gefühl. Und insgesamt war es einfach schön, die vielen jungen Menschen bei ihrer beruflichen Entwicklung zu beobachten und zu begleiten. Ich hätte nie einen anderen Job machen wollen“, fasst er seine Zeit im BBZ zusammen. 

Vielleicht auch deshalb kann Johannes Best die Handwerkskammer nur schwer loslassen. Denn obwohl seine aktive Zeit dort nun eigentlich vorbei ist, bleibt er ihr als Dozent im Bereich der SHK-Kundendiensttechniker- und der Kfz-Technikermeisterausbildung noch für eine Weile erhalten. Aber auch wenn ihm der Abschied aus dem Arbeitsleben nicht leichtfällt, hat er bereits erste Pläne für den verdienten Ruhestand: „Viel Zeit mit meinen Enkelkindern verbringen, viel reisen und ganz viel Fahrrad fahren.“ 

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