Kabinettgespräch mit der Landesregierung: In politischen Spitzengesprächen trägt Handwerkskammerpräsident Albert Lienemann (2.v.l.) und Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs (2.v.r.) die Belange des ostfriesischen Handwerks vor.
©LHN

Handwerk nah am Puls der Politik

Führungsspitze der Handwerkskammer für Ostfriesland setzt sich für die Berufs- und Wirtschaftsinteressen des regionalen Handwerks ein.

28. März 2024

Ostfriesland. Die deutsche Wirtschaft steht vor großen strukturellen Herausforderungen. Krisen, Konflikte und Kriege belasten Wertschöpfungs- und Lieferketten. Hausgemachte Regierungsprobleme kommen hinzu. Notwendige Strukturreformen sind in den zurückliegenden Jahren unterblieben. Dabei ist es Aufgabe der Politik, Entwicklungen den Boden zu entziehen, die der Wirtschaft Schaden zufügen. 

„Wir brauchen mittelstandsgerechte Entscheidungen, damit unsere Betriebe und deren Beschäftigten ihr Potenzial voll ausschöpfen können und wettbewerbsfähig bleiben“, erklärt Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland. Besonders in diesen schwierigen Zeiten hätten Spitzengespräche wie etwa mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und dem Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil an enormer Bedeutung gewonnen, rekapituliert er seine vergangenen Dienstreisen. Es gebe viele Baustellen und Nachholbedarf etwa bei den Themen Fachkräftesicherung, Bildung, Bürokratieabbau, Energie-, Wärme- und Mobilitätswende oder Klimaschutz – um nur einige zu nennen. „Es ist Zeit, die großen Transformationsaufgaben wie auch die ganz grundsätzlich bestehenden Herausforderungen anzupacken und zu machen“, so Lienemann weiter. 

Wie dies gelingt? Die Handwerkskammer für Ostfriesland hat dafür zahlreiche konkrete Vorschläge, die sie im ständigen Dialog mit Gesetzgebern, der Regierung und den zuständigen Ministerien auf Landes- und Bundesebene sowie gegenüber den Gremien der Europäischen Union vorbringt. Mit der Hand am Puls der Politik greifen Spitzenvertreter frühzeitig ein, wenn beispielsweise der Gesetzgeber Beschlüsse fasst, die sich auf den Wirtschaftsbereich negativ auswirken. Neben Regierungsinstitutionen steht die Handwerkskammer zudem im Kontakt mit Verbänden und anderen Gruppen, um beste Bedingungen für das hiesige Handwerk zu schaffen. 

Allein im Kammerbezirk Ostfriesland mit mehr als 5.700 Betrieben stellt das Handwerk einen wesentlichen Teil des Mittelstands und der Gesellschaft dar. Die Betriebe als krisenfester Arbeitgeber mit ihren rund 35.000 Beschäftigten und 2.400 Auszubildenden sind ein wichtiger Motor für Wachstum und Wohlstand. Mit dem Aufgreifen der Themen Digitalisierung und Energieeffizienz sichern die Unternehmen vor Ort die Zukunftsfähigkeit der Region. Darüber hinaus ist der facettenreiche Wirtschaftszweig „einer der größten Ausbilder“, betont der Präsident und weiter: „Vor diesem Hintergrund muss der Politik klar sein, dass es ohne uns, die Wirtschaftsmacht von nebenan, nicht geht. Wir sind Partner auf Augenhöhe.“ 

2.594 Zeichen