Die handwerklichen Gewerke an der Hermann Lietz Schule sollen ein neues Zuhause bekommen.
© Hermann Lietz Schule Spierkeroog
Inselinternat rüstet fürs Handwerk auf
HandWerk – neues Bauprojekt der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog auf den Weg gebracht. Spenden werden gesammelt. 2028 soll es zur 100 Jahr-Feier eröffnet werden.
24. November 2025
Spiekeroog. Lernen mit Kopf, Herz und Hand – diesem Prinzip folgt das Inselinternat schon seit seiner Gründung im Jahr 1928. Für eine ganzheitlich Bildung braucht es nicht nur theoretische Grundlagen, sondern auch das Erlernen ganz praktischer Fähigkeiten. Und das ist heute, angesichts zunehmenden Fachkräftemangels und einer digitalen Entwicklung, in der künstliche Intelligenz in viele Lebens- und Arbeitsbereiche vordringt, wichtiger denn je.
„Handwerkliches Können, die Freude daran, etwas mit eigenen Händen zu erschaffen und die große Motivation, die das Erleben von Selbstwirksamkeit mit sich bringt, muss wieder mehr in den Fokus der schulischen Bildung rücken", ist Schulleiter Florian Fock überzeugt. „Diese Verantwortung haben wir und wir wollen ihr angemessen Rechnung tragen.“
Das tut das Internat bereits in vielerlei Hinsicht. So engagieren sich die Schüler im Freizeitbereich durch ihre Arbeit in verschiedenen Bereichen, wie z. B. in der Tierhaltung, im Garten, im Bootsbau, bei der Fahrradreparatur oder im offenen Treff für die Heimgemeinschaft. Sie erlernen dabei nicht nur die ganz speziellen Fertigkeiten, die sie für ihre jeweilige Tätigkeit brauchen. Sie lernen auch Kreativität, zielgerichtete Kommunikation und Kooperation, kritisches Denken und verantwortungsvolles Handeln.
Nun sollen die handwerklichen Gewerke an der Lietz ein neues Zuhause bekommen. Für die Lietzer ist der Bau eines neuen Gebäudes eines der wichtigsten Vorhaben für die zukünftige Entwicklung des Inselinternats. Das „HandWerk" soll ein Zentrum sein, das in einer großen Segelhalle nicht nur die Boote der Lietz-Flotte beherbergt, sondern auch eine Fahrradwerkstatt, eine Tischlerei und eine Schlosserei unter seinem Dach vereint.
Darüber hinaus soll es eine kleine Wohnung geben, die Handwerkern auf der Walz eine Unterkunft bietet. Diese können sich dann in den Werkstätten gemeinsam mit den Schülern in spannende Projekte vertiefen. „Die ersten Schritte hin zur Verwirklichung unseres Traums sind bereits gegangen", erklärt Florian Fock stolz. In einer Kooperation mit Studierenden und Professoren aus den Fachbereichen Bauingenieurwesen, Geoinformation und Zukunftssicheres Bauen aus Frankfurt, Oldenburg und Wilhelmshaven wurden Konzepte entwickelt und in einem Buch veröffentlicht.
Ein inselerfahrenes Architekturbüro ging dann in die Skizzierung und Kostenschätzung. Marina Meyer, die Frau des Beiratsvorsitzenden Heinz-Werner Meyer und Mutter eines Altbürgers, baute in liebevoller Handarbeit ein Modell des Gebäudes. Es ist ein großes Projekt, das die Gemeinschaft mit Unterstützung von Altbürgern, Schülereltern und Freunden der Lietz in den kommenden Monaten stemmen möchte.
Ziel ist es, das HandWerk feierlich zum 100-jährigen Jubiläum der Schule 2028 zu eröffnen. Für Altbürger und Fördervereinsvorsitzenden Axel Hoppenhaus und Gabi Ullmann, Vorsitzende des Schulvereins, ist das neue HandWerk ein Leuchtturmprojekt. „Das ist eine Investition in die Zukunft junger Menschen und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft, die in jeder Hinsicht lohnenswert ist", sind sich die beiden einig. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Monaten viele Menschen von diesem Konzept überzeugen und als Unterstützer gewinnen können.“
An den Fortschritten von Planung und Spendenkampagne lassen die Lietzer alle Interessierten auf der neuen Seite handwerk-lietz.de teilhaben.
Quelle: Pressemitteilung Hermann Lietz Schule Spiekeroog