Das Präsidium legt gemeinsam mit weiteren Vollversammlungsmitgliedern die Rahmenbedingungen für die Handwerkskammer fest (v.r.): Präsident Albert Lienemann, Arbeitgeber-Vizepräsidentin Imke Hennig, Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs und Arbeitnehmer-Vizepräsident Jörg Klein.

Das Präsidium legt gemeinsam mit weiteren Vollversammlungsmitgliedern die Rahmenbedingungen für die Handwerkskammer fest (v.r.): Arbeitnehmer-Vizepräsident Jörg Klein, Präsident Albert Lienemann und Arbeitgeber-Vizepräsidentin Imke Hennig mit Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs.
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Parken für Handwerker erleichtern

Die Vollversammlung der Handwerkskammer setzt sich für eine transparente Antragsmöglichkeit von Parkausweisen ein. Modernisierungsarbeiten im Berufsbildungszentrum gehen weiter.

25. November 2025

Ostfriesland. Die Handwerkskammer für Ostfriesland spricht sich für eine bessere Verkehrspolitik für Handwerksbetriebe sowohl in städtischen Ballungsräumen als auch im ländlichen Raum aus. Das hat ein Beschluss der Vollversammlung am 24. November ergeben. Die 16 Arbeitgeber- und acht Arbeitnehmer-Vertreter haben das Positionspapier „Handwerkerparken in Niedersachsen reformieren – Mobilität als Standortfaktor stärken“ der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen einstimmig beschlossen. Geleitet wurde die Sitzung von Präsident Albert Lienemann sowie Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs.

Einheitlicher Handwerkerparkausweis gefordert

Großen Verbesserungsbedarf sieht das Beschlussgremium demnach bei den Parkausweisen für Handwerker in den Kommunen. Nach einer aktuellen Sonderumfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) entwickelt sich die Parkplatzsituation für Betriebe zu einem strukturellen Problem. Viele Städte informieren nur unzureichend, Online-Anträge fehlen meist ganz. „Besonders herausfordernd sind beispielsweise die Parkmöglichkeiten an der Küste und die Überfahrtmöglichkeiten zu den Inseln“, berichtete Präsident Albert Lienemann und weiter: „Bei den Parkausnahmegenehmigungen sind die Unternehmen mit einem Flickenteppich konfrontiert. Es ist oft schon schwierig, überhaupt an die erforderlichen Informationen zu kommen. Der Aufwand ist vielfach zu hoch. Am Ende müssen die hohen Mobilitätskosten die Verbraucher tragen.“

Die Handwerkskammer fordert daher ein landesweites digitales Antragssystem mit einheitlichen Standards sowie zentrale Informationsportale der Kommunen mit klaren Gebührenstrukturen und Zuständigkeiten. „Das Parken von Handwerkern in den Kommunen muss bezahlbar bleiben, wenn wir wollen, dass sie weiter zuverlässig Heizungen einbauen, Gebäude sanieren oder bei Notfällen schnell vor Ort sind“, forderte Lienemann.

Aus- und Fortbildung zukunftssicher aufgestellt

Im weiteren Verlauf folgte die Abstimmung über den Wirtschaftsplan 2026 und die Wirtschaftssatzung 2026. Darin gab das höchste Beschlussgremium der Handwerkskammer grünes Licht für die Fortführung der umfassenden Investitionen in das Berufsbildungszentrum (BBZ) in Aurich. Der größte Teil von rund 3,6 Millionen Euro ist in den vergangenen Jahren in die Modernisierung und Digitalisierung der Ausstattung sowie der Infrastruktur geflossen. Gefördert wird dies vom Land Niedersachsen und Bundesinstitut für Berufsbildung. Die fünfzehn Ausbildungswerkstätten wurden unter anderem mit neuesten CNC-Maschinen sowie Schweiß- und Plasmageräten ausgestattet. Die Tischler und Maler erhielten Lackiersimulatoren. Die Elektro- und SHK-Werkstätten wurden mit Trainingsständen aufgerüstet und die Maurer erhielten einen elektrischen Gabelstapler. Im neuen Jahr soll unter anderem der Schulungsfuhrpark der Kfz-Werkstatt erweitert werden. „Wir peilen eine Berufsbildung auf höchstem Niveau und aktuellsten technischen Stand an“, erklärte Lienemann. Für eine erfolgreiche und zeitgemäße berufliche Aus‐ und Fortbildung sei eine hochmoderne Ausstattung die wichtigste Voraussetzung. Dabei spielten die Digitalisierung der Arbeitsprozesse eine immer wichtigere Rolle – Grund genug für die Handwerkskammer, sich genau in diesem Bereich zukunftssicher aufzustellen.

In weiteren Tagesordnungspunkten wurden die Satzungen zur Anordnung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung für die Ausbildungsberufe Feinwerkmechaniker/in und Metallbauer/in beschlossen.

Titel Ehrenmeister des ostfriesischen Handwerks verliehen

Zum Abschluss ernannte Präsident Lienemann Schornsteinfegermeister Friedrich Lüpkes (Leer) sowie Elektroinstallateurmeister Joachim Eilts (Norden), Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaften Aurich-Emden-Norden (KH), zu Ehrenmeistern des ostfriesischen Handwerks. Sie wurden für ihr langjähriges, engagiertes und erfolgreiches Wirken in der Vollversammlung als Mitglied und im Vorstand geehrt. Sie haben sich nicht nur innerhalb der Handwerkskammer, sondern auch in den KH Aurich-Emden-Norden und LeerWittmund sowie auf lokaler Innungsebene ehrenamtlich im besonderen Maße hervorgetan.

Schornsteinfegermeister Friedrich Lüpkes aus Leer erhielt ebenfalls eine Urkunde vom Präsidium. Seine Frau Frieda Lüpkes erhielt einen Blumenstrauß.

Schornsteinfegermeister Friedrich Lüpkes aus Leer erhielt eine Urkunde vom Präsidium. Seine Frau Frieda Lüpkes erhielt einen Blumenstrauß.
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Das Präsidium ehrte Elektroinstallateurmeister Joachim Eilts aus Norden. Mit dabei seine Frau Angelika Eilts.

Das Präsidium ehrte Elektroinstallateurmeister Joachim Eilts aus Norden. Mit dabei seine Frau Angelika Eilts.
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