Ein Mädchen mit Brille und Arbeitskleidung streicht eine Wand mit einer Malerrolle weiß an.

Immer mehr junge Frauen trauen sich an männerdominierte Berufe wie die Ausbildung zur Malerin und Lackiererin.
© HWK/W. Feldmann

Zuwächse bei den Azubi-Zahlen

Handwerk lockt mit attraktiven und abwechslungsreichen Berufen:  952 junge Menschen starteten in diesem Jahr ihre Ausbildung.

30. Oktober 2025

Ostfriesland. In Ostfriesland konnten bis Ende September 2025 insgesamt 952 neue Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen werden. Das entspricht einem Zuwachs von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum Stichtag 30. September 2024 waren es 886 neue Lehrverhältnisse. Insgesamt absolvieren derzeit 2.287 junge Menschen in rund 1.000 Lehrbetrieben in allen vier Lehrjahren eine Ausbildung. Jeder fünfte Azubi ist weiblich, das entspricht 457 Frauen.

Die Handwerkskammer für Ostfriesland zeigt sich erfreut über die positive Bilanz der Lehrlingsrolle. „Unsere Mitgliedsbetriebe zählen zu den größten Ausbildern der Region und zeigen eine ungebrochen hohe Bereitschaft, jungen Menschen einen Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen“, sagt Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs. Als krisenfester Arbeitgeber werde die ‚Wirtschaftsmacht von nebenan‘ für junge Berufsstarter immer attraktiver. Als Grund für den Zuwachs im Handwerk nennt Frerichs die steigende Wertschätzung für die duale Berufsausbildung und generell das zunehmende Bewusstsein der Schulabgänger, dass eine handwerkliche Tätigkeit nicht so schnell durch KI ersetzt werden kann. Auch die verstärkte Beteiligung an Ausbildungsmessen sowie an Berufsorientierungen durch die Handwerkskammer, Schulen und die Agentur für Arbeit tragen dazu bei.

Mädchen trauen sich an MINT-Berufe ran

Zu den beliebtesten Ausbildungen zählen die Berufe: Kfz-Mechatroniker/in (167 Lehrstellen, +18), Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (103, +8), Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik (95, +3), Maler/in und Lackierer/in (61, +13), Tischler/in (53, +4), Maurer/in (52, -17) sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker/in (31, +8). Viele Frauen haben einen Lehrvertrag in den Berufen Friseur/in (49, -9), Kaufmann/-frau für Büromanagement (28, 0) und Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei (37, -12) abgeschlossen. „Neben den klassischen Berufen trauen sich immer mehr junge Frauen an die sogenannten MINT-Berufe heran“, erklärt Frerichs weiter. Der weibliche Anteil in den Männerdomänen nehme stetig zu, beispielsweise bei den Malern und Lackierern, Tischlern, Anlagenmechanikern oder Kfz-Mechatronikern.

Handwerk bietet attraktive Karrieremöglichkeiten

Von den mehr als 130 handwerklichen Berufen werden rund 60 in Ostfriesland ausgebildet. Dazu zählen auch seltene Berufe wie Brunnenbauer, Brauer und Mälzer, Ofen- und Luftheizungsbauer oder Goldschmied. „Das Handwerk bietet ein facettenreiches und anspruchsvolles Ausbildungsspektrum mit attraktiven Karrieremöglichkeiten“, sagt Frerichs. Noch bis Ende des Jahres haben junge Leute die Möglichkeit, in eine Ausbildung einzusteigen. 

Mehr Informationen zu den Berufen gibt es unter www.handwerk.de/ausbildungsberufe.

Die Ausbildungsmarktbilanz 2024/2025 (520,55 KB)
Veröffentlicht von der Agentur für Arbeit Emden-Leer in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg sowie der Handwerkskammer für Ostfriesland.