Die ÜLU ist ein wichtiger Teil der dualen Ausbildung. Während der Corona-Pandemie findet sie unter strengen Hygienemaßnahmen statt.
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Kultusministerium entlastet Ausbildungsbetriebe

Forderung des Handwerks wird berücksichtigt.

Ostfriesland. Das Niedersächsische Kultusministerium hat mit dem „Aktionsplan Duale Ausbildung“ neue Förderrichtlinien auf den Weg gebracht. „Kultusminister Grant Hendrik Tonne hat den Wunsch der Handwerkskammern aufgegriffen und die Entlastung der Ausbildungsbetriebe als einen zentralen Baustein seines Aktionsplans aufgenommen“, lobt Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland, die politische Umsetzung.

Zentraler Punkt: Das Land Niedersachsen verdoppelt seinen Finanzierungsanteil an der überbetrieblichen Unterweisung der Auszubildenden im Handwerk (kurz auch ÜLU genannt). Die ÜLU gewährleistet, dass die jungen Menschen, unabhängig von der Größe oder der Spezialisierung des Ausbildungsbetriebes, in der gesamten Bandbreite eines handwerklichen Berufes ausgebildet werden. „Die ÜLU ist ein echter Erfolgsbaustein der dualen Ausbildung im Handwerk“, betont Lienemann. Die ÜLU wird finanziert durch den Bund, durch die Bundesländer und durch die Betriebe. Allein sieben Millionen Euro der insgesamt für den Aktionsplan vorgesehenen 17 Millionen Euro sind für die Entlastung der niedersächsischen Ausbildungsbetriebe vorgesehen.

Daneben sind 500 Euro bei einer pandemiebedingten Verlängerung der Ausbildung und 1.000 Euro bei einer Steigerung des Ausbildungsengagements der Betriebe, das heißt bei einer Ausweitung der Zahl der Ausbildungsplätze über dem Durchschnitt der letzten drei Jahre, eingeplant. Neben der Entlastung der Ausbildungsbetriebe wird die Mobilität von Auszubildenden mit einer Bonuszahlung von 500 Euro gefördert. Die Bonuszahlung sollen Auszubildende erhalten, die mehr als 45 Kilometer von ihrem Heimatort eine Ausbildung beginnen beziehungsweise eine Stunde Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln hierfür zurücklegen und damit einen besonderen Einsatz an den Tag legen.

„Die duale Ausbildung im Handwerk ist eine Chance für junge Menschen – auch in Corona-Zeiten. Das hat sich seit Beginn der Pandemie in vielen Lebensbereichen eindrucksvoll gezeigt. Das Handwerk ist systemrelevant und systemtragend. Die Betriebe konnten in vielen Bereichen auch während des Lock-Downs weiterarbeiten“, so Lienemann. Der Kammerpräsident sieht in dem Aktionsplan einen guten Schritt in die richtige Richtung.

Laut Kultusministerium wurden die Richtlinien am 14. Oktober im niedersächsischen Amtsblatt veröffentlicht. Anträge können ab November bei der NBank gestellt werden.

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