Dennis Cramer (vorne) mit einem Teil seines 13-köpfigen Teams.
©HWK/J.Stöppel

Berufung in luftiger Höhe gefunden

Dachdeckermeister Dennis Cramer ist nur durch einen Zufall in seinem Handwerk gelandet. Heute führt er erfolgreich seinen eigenen Betrieb.

Ostfriesland. Das Telefon von Dachdecker Dennis Cramer steht nicht still. Mehrere Anrufe seiner Mitarbeitenden und Kunden nimmt er innerhalb kürzester Zeit entgegen, denn es gibt viel zu besprechen. „Momentan ist eine verrückte Zeit. Es gibt viel zu tun und täglich kommen neue Aufträge dazu“, erklärt er. Während er das sagt, beantwortet er schon die nächste Mail und überprüft eine Materialbestellung. Der 37-Jährige hat sich vor gut acht Jahren mit seinem Unternehmen Dachdeckermeister Dennis Cramer in Dornum selbstständig gemacht. Gestartet ist er als Einmannbetrieb. Inzwischen beschäftigt er 13 Mitarbeitende, bildet in regelmäßigen Abständen Lehrlinge aus und ist zudem noch Obermeister der Dachdecker-Innung für Ostfriesland.

Dabei ist der Blomberger eigentlich nur durch einen glücklichen Zufall im Dachdeckerhandwerk gelandet. „Nach der Schule war ich mir nicht sicher, was ich eigentlich machen möchte und habe dann erst mal ein Berufsgrundbildungsjahr im Bereich Elektrotechnik angefangen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist“, erinnert er sich schmunzelnd. Deshalb wechselte er anschließend in den Bereich Bautechnik und absolvierte die sogenannte Vertiefungsphase in der Dachdeckerschule in Emden. Dort bot man ihm an, ihm einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. „Nur dadurch bin ich in meinem heutigen Handwerk gelandet.“ 2005 begann er seine Lehre im Unternehmen Wiggers Bedachungen in Wallinghausen, schloss diese 2007 erfolgreich ab und blieb dem Betrieb zunächst noch drei Jahre als Geselle treu. Weil ihm das aber noch nicht genug war und er den Wunsch verspürte, sich weiterzubilden, sattelte er 2011 auch noch seinen Meister obenauf und überlegte, die Nachfolge seines damaligen Chefs anzutreten. „Letztendlich habe ich mich drei Jahre später aber doch dazu entschieden, mich mit meinem eigenen Betrieb selbstständig zu machen“, so Cramer.

Und das hat er nicht bereut. Gemeinsam mit seinem Team, bestehend aus einer Büroangestellten, einem Dachdeckermeister, sechs Gesellen, einem Dachdeckerhelfer und drei Azubis, bietet er alle Arbeiten rund um die Themen Dachsanierung, Bauklempnerei, Fassadenbekleidung, Trockenbau und Gaubenbau an. Zu seinen Kunden gehören überwiegend Privatpersonen. Die Aufträge sind hingegen ganz verschieden. „Manchmal haben wir kleinere Arbeiten, die an einem Tag erledigt sind. Aber es gibt natürlich auch Projekte, die mehrere Wochen oder Monate dauern“, erklärt er. Sein bisher spannendster Auftrag sei der Dachausbau eines Pflegeheimes in Westerholt gewesen. 1400 Quadratmeter mussten termingerecht fertiggestellt werden. „Das war schon eine kleine Herausforderung. Sonst haben wir es eher mit Einfamilienhäusern zu tun.“ Außerdem sei dies einer der Momente, in denen er wieder „aktiv mit ran“ dürfe und die er besonders genieße. Denn inzwischen nimmt die Büroarbeit immer mehr seiner täglichen Zeit ein. „Die Schreibtischarbeit hat auch seine Vorteile. Aber es ist einfach viel schöner, wenn man nach Feierabend sehen kann, was man den Tag über geschafft hat“, so der Handwerker.

3.040 Zeichen

BU_Cramer: Dachdeckermeister Dennis Cramer trägt auf einem Flachdach die erste Dampfsperre auf.

BU_Gruppe: Dennis Cramer (vorne) mit einem Teil seines 13-köpfigen Teams.

Fotos: HWK/J. Stöppel

Bild: Cramer (4,14 MB)

Bild: Gruppe (3,51 MB)