Jörg Frerichs, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer
© HWK/Lichtbildwerkstatt

KfW-Förderstopp treibt Baukosten an

Handwerkskammer für Ostfriesland fordert Planungssicherheit für die Bau- und Ausbaubranche. Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs spricht von einem Schildbürgerstreich.

Ostfriesland. Die Nachricht, dass sämtliche energiewirtschaftlichen Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wegen zu hoher Mittelinanspruchnahme gestoppt wurden, ist ein Schlag ins Kontor für die ostfriesische Handwerkswirtschaft. „Dieser Schritt kommt in seiner Grundsätzlichkeit völlig überraschend und trifft die gesamte Bau- und Ausbaubranche sowie weitere nahe Gewerke wie die Metallverarbeitung ebenso wie unzählige Bauherren und Investoren. Viele Finanzplanungen scheinen nun in Rauch aufzugehen“, sagt Jörg Frerichs, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostfriesland.

Für ihn mute das wie ein Schildbürgerstreich an: „Groß den Klimawandel und die CO2-Reduktion propagieren und dann alle Förderungen im hierfür relevanten Wohnungsbau auslaufen lassen. Und damit die Kosten auch noch treiben.“ Gerade am Bau mit seinen langen Planungs- und Investitionsvorläufen sei das ein komplett falsches Signal. Investitionen in diesen Größenordnungen brauchten stabile und verlässliche Rahmenbedingungen, ansonsten würden sie auf die lange Bank geschoben.

Die Koalition müsse nun schnell einen verlässlichen Förderfahrplan auf den Weg bringen. Man benötige jetzt dringend Planungssicherheit. Frerichs forderte die drei zuständigen Ministerien auf, die notwendigen Förderbedingungen für energetische Sanierungen, Solardächer und den Bau von 400.000 Wohnungen, festzulegen. Das angekündigte 100-Tage-Sofortprogramm der Regierung, in dem Standards und Förderung dann auch langfristig und belastbar definiert werden sollten, müsse zeitnah verabschiedet werden, so Frerichs.

1.567 Zeichen