Betriebsberater Helge Valentien (v.l.) und Rechtsanwalt und Notar Dr. Thomas Weßels erklärten den Betriebsinhabenden, warum eine gut organisierte Notfallplanung wichtig ist.
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Handwerkskammer sensibilisiert für Notfallplanung

Rechtsanwalt und Betriebsberater geben praxisnahe Tipps, wie Handwerksbetriebe mit Vollmachten, einer klaren Organisationsstruktur und Notfallordnern bei eventuellen Krisen bestens gerüstet sind.

12. September 2025

Ostfriesland. Rund 60 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region folgten Ende August der Einladung der Handwerkskammer für Ostfriesland zu einer kostenfreien Veranstaltung zum Thema „Notfallplanung für den Handwerksbetrieb“. Ziel der kleinen Vortragsreihe war es, die Teilnehmenden für die betriebliche und persönliche Vorsorge im Ernstfall zu sensibilisieren und praktische Lösungsansätze aufzuzeigen.

Rechtsanwalt und Notar Dr. Thomas Weßels (Aurich) sowie Helge Valentien, Leiter der Betriebsberatung der Handwerkskammer, beleuchteten in ihren Vorträgen die wichtigsten Aspekte der Notfallplanung. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung sowie die betriebliche Organisation und Stellvertretungsregelungen. Dr. Weßels verdeutlichte: „Ohne eine entsprechende Vollmacht können selbst Ehepartner oder Kinder im Ernstfall nicht automatisch für den Betrieb entscheiden – das sollte dem Betriebsinhabenden bewusst sein.“ Auch auf die gesetzlichen Neuerungen zum Notvertretungsrecht wurde eingegangen.

Helge Valentien zeigte anhand zahlreicher Praxisbeispiele, wie wichtig klare Strukturen und Zuständigkeiten im Betrieb sind. Dazu gehören unter anderem die Dokumentation von Zugangs- und Kontaktdaten, die Organisation von Büro und Werkstatt sowie die rechtzeitige Benennung von Stellvertretenden. „Je besser der Betrieb im Vorfeld vorbereitet ist, desto leichter lassen sich kritische Situationen meistern“, betonte der Betriebsberater. Ein zentrales Element der betrieblichen Vorsorge ist der sogenannte Notfallordner, der den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt wurde. Dieser enthält wichtige Formulare und Checklisten, um im Krisenfall handlungsfähig zu bleiben.

Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und zeigte, dass das Thema in vielen Betrieben noch nicht ausreichend verankert ist. Die Handwerkskammer für Ostfriesland bietet daher weiterhin individuelle Beratung und Unterstützung an.

Weitere Informationen erhalten Interessierte außerdem bei Betriebsberater Helge Valentien unter Telefon 04941 1797-54 oder per Mail an h.valentien@hwk-aurich.de.

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